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Es ist kaum zu glauben: Das häufigste Mineral der Erde hatte bis jetzt keinen offiziellen Namen. Denn diese Verbindung aus Magnesium, Eisen und Silizium entsteht nur unter den extremen Bedingungen des unteren Erdmantels – und damit außer Reichweite von Forschern. Seine genaue Struktur konnte daher nie offiziell beschrieben werden. Jetzt jedoch haben Forscher winzige Spuren des lange gesuchten Minerals in einem Meteoriten nachgewiesen. Dank ihrer Analyse bekommt das Mineral nun endlich einen Namen: Bridgmanit – benannt nach einem Pionier der geologischen Hochdruck-Experimente.
Je tiefer wir in das Erdinnere vordringen, desto höllischer werden die Bedingungen: Im Erdmantel steigen die Temperaturen bis auf über tausend Grad und der Druck erhöht sich bis auf das Millionenfache der Erdatmosphäre. Von solchen Verhältnissen bleiben selbst Gesteine und Minerale nicht unberührt. Wegen des hohen Drucks können sie nicht schmelzen, aber ihre Atome gehen den Weg des geringsten Widerstands: Sie bilden mit zunehmender Tiefe immer platzsparendere und damit stabilere Kristallstrukturen. Welche Strukturen dies sind, lässt sich bei den oberen Schichten des Erdmantels noch recht gut untersuchen, weil an manchen Orten Körnchen solcher Minerale in Magma eingeschlossen wurden und dann über Vulkane an die Erdoberfläche gelangten. Doch aus dem unteren Erdmantel, dem Bereich unterhalb von etwa 660 Kilometern Tiefe, gibt es solche konservierten Minerale kaum. Plötzliche Wechsel der Laufgeschwindigkeit seismischer Wellen zeigen aber, dass hier erneut ein Wechsel der Mineralform stattfinden muss.
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