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Mit Joghurt gegen Diabetes?
Kritische Blutzuckerwerte! Millionen Menschen leiden an Diabetes Typ 2, Tendenz steigend. Die Stoffwechselerkrankung ist ein wachsendes Gesundheitsproblem unserer Überflussgesellschaft. Alles, was sich diesem Trend entgegenstemmt, ist deshalb gefragt. Eine statistische Studie legt in diesem Zusammenhang nun nahe: Joghurt tut gut. Wer durchschnittlich 28 Gramm am Tag zu sich nimmt, hat demnach ein um 18 Prozent geringeres Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Offenbar sind dabei spezielle Eigenschaften von Joghurt ausschlaggebend, denn im Fall von anderen Milchprodukten konnten die Forscher den statistischen Vorteil nicht feststellen.
Ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Veranlagung... eine Mischung verschiedener Faktoren steckt hinter Diabetes Typ 2. Zu Beginn der Erkrankung entwickeln die Zellen des Körpers eine sogenannte Insulinresistenz – sie sprechen zunehmend weniger auf den Schlüsselstoff an, bis sie resistent werden. Das Insulin kann dann den Zucker nicht mehr in die Zellen bringen, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt. Um die Insulinresistenz zu überwinden, produzieren die Betazellen der Bauchspeicheldrüse dann zunächst mehr Insulin, das kann sie jedoch schädigen und ihre Leistung langfristig mindern. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt weiter, was zahlreiche Organprobleme mit sich bringt. Weltweit sind 366 Millionen Menschen betroffen, Tendenz steigend: Schätzungen zufolge könnten es im Jahr 2030 bereits 552 Millionen Diabetiker sein.
Um möglichen Faktoren nachzugehen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung der Erkrankung stehen, haben Wissenschaftler der Harvard School of Public Health in Boston nun systematisch die Ergebnisse von drei umfangreichen Datenerhebungen ausgewertet, die insgesamt fast 290.000 US-Bürger umfassten. Zu Beginn der Studien füllten die jeweiligen Teilnehmer Fragebögen aus, die Aufschluss über ihren Gesundheitszustand, ihre Lebensgewohnheiten und Details ihrer Ernährung gaben. Alle zwei Jahre wurden diese Befragungen anschließend wiederholt. „Unsere Studie profitierte von dem großen Stichprobenumfang und dem hohen Anteil an treuen Studienteilnehmern", sagt Mu Chen von der Harvard School of Public Health.
Im Verlauf der drei Einzelstudien hatten insgesamt 15.156 Teilnehmer Typ-2-Diabetes entwickelt, zeigten die Auswertungen. Bei der statistischen Analyse der Ernährungsgewohnheiten dieser Personen im Vergleich zu nicht von Diabetes betroffenen zeichnete sich dann ab: Der Konsum von Joghurt schien das Risiko für die Erkrankung gesenkt zu haben. Für andere Milchprodukte, wie Frischmilch oder Käse galt das nicht. Die Forscher integrierten nun zusätzlich noch Ergebnisse anderer Studien zum Thema Ernährung und Diabetes. Unterm Strich kamen sie dabei zu dem Fazit: Wer durchschnittlich 28 Gramm am Tag zu sich nimmt, hat ein um 18 Prozent geringeres Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Es wurde bereits vermutet, dass Kalzium, Magnesium, oder bestimmte Fettsäuren in Milchprodukten das Risiko für Typ-2-Diabetes senken könnten. Doch offenbar scheint der Effekt an die speziellen Eigenschaften von Joghurt geknüpft zu sein. Was ihn von anderen Milchprodukten unterscheidet: Die Milch wird durch Milchsäurebakterien fermentiert – sie wandeln den Milchzucker (Lactose) in Milchsäure um, wodurch auch der charakteristische Geschmack entsteht. Wer Joghurt isst, nimmt auch diese Bakterien zu sich. Es gibt bereits Hinweise darauf, dass sie den Stoffwechsel des Menschen günstig beeinflussen. Dies könnte auch hinter der günstigen Wirkung gegenüber dem Diabetes-Risiko stecken. Weitere Studien seien nun nötig, um dem Zusammenhang genauer nachzugehen, sagen die Forscher. Sie sind sich jedenfalls bereits sicher: Joghurt ist gesund!
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