400-990-2390
Was versteht man in Deutschland unter einer Familie? Diese Frage hat eine Studie untersucht und überraschende Antworten gefunden. Können sie dabei helfen, dass in Deutschland die niedrige Geburtenrate steigt?
In Deutschland bekommt jede Frau durchschnittlich nur noch 1,3 Kinder. Wie kann eine Gesellschaft die sinkende Geburtenrate stoppen? Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ergab: Die Politik konzentriert sich zu sehr darauf, wie man Familie mit Beruf vereinbaren kann. Dabei werden die kulturellen Vorstellungen der Menschen kaum beachtet. Marie-Luise Lewicki, Chefredakteurin der Zeitschrift „Eltern“, meint: „Das bisherig Leitbild, das vorschreibt, was eine Familie ist, ist vollkommenüberholt.“
Aber was ist überhaupt noch eine Familie? Für die meisten jungen Menschen verkörpertnach wie vor das verheiratete Ehepaar mit Kindern die klassische Familie. Aber fast 90 Prozent der Befragten verstehen unter Familie auch homosexuelle Paare,Patchworkfamilien oder Alleinerziehende.
Norbert Schneider, Direktor des BiB und Autor der Studie, meint: „Es gibt keine positiv besetzten Familienbilder in Deutschland. Jedes Bild beinhaltet sofort eine Negativfolie.“ Der klassischen Mutter und Ehefrau wird vorgeworfen, dass sie es sich auf Kostenanderer gut gehen lässt. Den berufstätigen Müttern wird der Vorwurf gemacht, sich auf Kosten ihrer Kinder selbst zu verwirklichen.
Die Autoren der Studie empfehlen, dass die Politik der Vielfalt des Familienlebensgerecht werden soll. Man soll Vätern, die sich mehr um die Familie kümmern wollen, und Müttern, die sich mehr um den Beruf kümmern wollen, helfen. Außerdem soll es mehr aktive Gleichstellungspolitik der Geschlechter geben. Lewicki fordert: „Es muss endlich über eine Kultur einer familienfreundlichen Gesellschaft diskutiert werden.“
责任编辑:学术中心